In der Sporthalle Tägi Wettingen fand einmal mehr das älteste traditionelle Karateturnier der Schweiz statt. Seit der ersten Austragung 1974 wird es, zu Ehren des Gründers Sensei Seizo Fujimura, ausgetragen. Foto: Claudia und Tommaso Mini, seit vielen Jahrzehnten erfolgreich gemeinsam unterwegs. 

Das Turnier (Reglement/System ESKA – Swiss Ippon Shobu) stand unter der Leitung der Nationalen Schiedsrichterkommission, Beni Isenegger.

Als Schiedsrichter engagiert die ehemaligen Gewinner Christian Mundwiler (6x), Hanspeter Rütsche (8x) und Daniel Albrecht (2x).

Mitten im Geschehen auch Stephan Läuchli (Präsident SKR/AKV, Vizepräsident SKF), Sabine Riemenschneider (AKV) und Roland Zolliker (Zentralpräsident SKF).

Das Swiss Ippon Shobu (gekämpft wurde mit weissen Handschutz, 1cm dick) steht für einen der beiden Wege in der Swiss Karate Federation. Ein Weg ist das traditionelle Wettkampfkarate, der andere Weg ist das WKF-Sport-Karate. Beide Disziplinen sind artverwandt. Sie bauen beide auf den Säulen des Kihon und der Kata auf. Die Swiss Karate Federation fördert beide Wettkampfsysteme. Daran ändert auch nichts, dass Karate heute eine olympische Sportart ist und erstmals 2018 an Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires und 2020 in Tokyo ausgetragen wird.

Im WKF-System steht der Hochleistungssport im Zentrum, im Swiss Ippon System der Breitensport. Um erfolgreich zu sein, zu siegen, braucht es in beiden Systemen ausserordentliche Leistungen. Und bei beiden hat die Etikette und die Ethik-Charta des Sports eine grosse Bedeutung.

Das Ippon Shobu Karate (Foto: So sehen strahlende Sieger aus) wurde in der Schweiz erstmals in den späten 60iger Jahren wettkampfmässig ausgetragen. Bis in die heutigen Tage hat dieser “Ein-Punkt-Kampf” nichts von seiner Ausstrahlungskraft verloren. Er ist nach wie vor eine der grossen und mächtigen Tiefenströmungen des Karate. Eine Technik im Kumite ist nur dann wertbar, wenn sie mit Wirkungspotential in die Zielzone direkt auf die Körperachse gerichtet und unter Einsatz des ganzen Körpers mit voller Körperspannung (Kime) ausgeführt wird.

Im Finale kommt das Sanbon Shobu System bei der Elite zu tragen. Hier geht es um drei volle Punkte. Die Karatekas haben mehrere Chancen den Kampf für sich zu entscheiden. Die Geisteshaltung, die Konzentration unterscheidet sich wesentlich vom Ippon Shobu. Ein Fehler, eine Unaufmerksamkeit bedeutet nicht das Ende.

Die Sieger erhielten Pokale und sehenswerte Medaillen, die Kombinationssieger, wie immer, einen Bürostuhl der Firma Stoll Giroflex, Koblenz. Stühle (Wer richtig sitzt, bewegt) sind die Leidenschaft dieses traditionsreichen, seit 1872, Aargauer Unternehmens. Stühle, die der menschlichen Anatomie gerecht werden. Arbeitsstühle, die gesundes, dynamisches, bewegtes und aktives Sitzen erlauben und unterstützen. Als Drehstühle, Konferenzstühle, Besucherstühle oder andere Sitzgelegenheiten.

Auch beim Fujimura-Cup sind Fotoapparate und Handy bei den Siegerehrungen in Aktion.

Zahlen
347 Nennungen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Nepal, Niederlande, Schweden, Schweiz. Dojo: 39. Dazu 18 Schiedsrichter und 24 Coachs.

Erfolgreichste Dojo:
1. Shorin Ryu Karate Do Kloten, 5-5-4/14
2. Karateschule Schötz/Wauwil, 4-3-3/10
3. Karatekai Basel, 3-3-4/10

Fujimura-Cup 2017 Resultate
Fujimura-Cup 2017 Medaillenspiegel

Historik 2017-2013

Nennungen: 347, 333, 296, 334, 359.
Dojo: 39, 41, 28, 39, 34.
Sportler: 204, 190, 192, 219, 208.
Nationen: 7, 5, 2, 4, 2.
Anteil CH Sportler: 74%, 78%, 69%, 72%, 87%.

Christian Mundwiler gewann 6x in den Jahren 1988, 1989 (2), 1991 (2), 1992 darunter vier Stühle
für seine bis heute andauerndes Mitwirken in den Gremien SKF und SKR

Wiedersehen mit Legenden

Der Fujimura-Cup ist jedes Jahr ein Begegnungsort der Legenden des traditionellen Karate in der Schweiz. So die Mitglieder der Schweizer Nationalmannschaft (Roland Heimgartner, Bruno Vogelsanger (Fujimura Cupsieger 1975), Roland Ammermüller mit ihrem damaligen Nationaltrainer Koichi Sugimura) an den 1. IAKF-Weltmeisterschaften 1975 in Los Angeles. 1976 wurden Roland Heimgartner und Roland Ammermüller, zusammen mit Helmuth Jarosch, Bernd Andres und Francesco Zuso) überragende Shotokan-Europameister.

Anwesend auch die SKR-Ehrenmitglieder Jürgen Stutterich, Peter Buhofer und René Weber sowie Dagmar Haldemann, die erste National A Schiedsrichterin der SKF, der Fujimura Cupsieger 1984, Juan Ortiz und Heidy Ammermüller (ehemals Chefin Administration Nationalmannschaften SKF).

Roland Ammermüller: Er gewann den 1. Fujimura-Cup 1974 und 1976, später war er Nationalcoach SKF.

Rekordsieger 1974-2017 (Kata, Kumite, Kombination)

11x
Kennel Andrea (7-1-3)

9x
Brunner Daniel (7-0-2)

8x
Brunner Andrea (4-1-3)
Rütsche Hanspeter (8-0-0)

7x
Sahin Murat (2-2-3)
Saner Michelle (7-0-0)

6x
Mundwiler Christian (0-2-4)

5x
Bernd Andres (2-1-2)

4x
Grippi Lamberto (4-0-0)
Bytyci Nikoll (1-1-2)
Rechsteiner Nina (4-0-0)

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