Startschuss zum Referee Course und den Prüfungen bildete die Registrierung am Dienstagmorgen. Ich war frühzeitig beim Saal und konnte so eine lange Warteschlange vermeiden.

Am Nachmittag fanden sich die rund 130 KandidatInnen für die Kumiteprüfung im Theoriesaal ein. In Abwesenheit des Chairman der Referee Commission (RC) der European Karate Federation (EKF), Javier Escalante (SWE), hielt Jan Christoffersen (DEN) die Theorievorlesung. Nach knapp einer Stunde galt es ein erstes Mal ernst – die Kumite-Theorieprüfung stand bevor. Mit der hohen Kandidatennummer 116 musste ich jedoch zuerst die Prüfung der ersten Gruppe abwarten, bevor ich in der zweiten Gruppe an der Reihe war.

Nach einer kurzen Pause folgte mit dem Katakurs der zweite Teil des Theorietages. Diesmal kam ich nach der Vorlesung dank der tiefen Nummer 28 von gut 90 KandidatInnen in der ersten Gruppe für die Theorieprüfung zum Zug. Mit Abschluss der Prüfung war das Tagesprogramm beendet und es war Zeit, die mittlerweile angereisten Schweizer Schiedsrichterkollegen zu treffen.

Für die praktische Kumiteprüfung war ich in Gruppe 2 eingeteilt. So konnte ich am Mittwochmorgen etwas länger schlafen und musste erst am Nachmittag antreten. Dank dem vorgängigen Erfahrungsaustausch mit den prüfungserprobten Schiedsrichterkollegen wusste ich ungefähr, was mich erwarten würde. Die Prüfung war sehr gut organisiert, die Bedingungen einwandfrei und die Wettkämpfer haben sich vorbildlich präsentiert.

Am Donnerstagvormittag stand mit der praktischen Instruktion von verschiedenen Karatestilen (Ryu-ha) durch die drei Mitglieder der RC der EKF Giuseppe Zaccaro (ITA), Pirkko Heinonen (FIN) und Jan Christoffersen die vorletzte Etappe des Referee Course auf dem Programm. Die Inputs waren sehr aufschlussreich. Anschliessend hat die praktische Kataprüfung anhand von Videos die Prüfungsserie abgeschlossen.

Nach dem freien Nachmittag schlug am frühen Donnerstagabend die Stunde der Wahrheit. Da die Prüfungsresultate den KandidatInnen in alphabetischer Reihenfolge eröffnet wurden, musste ich mich sehr lange gedulden – nach mir sassen nur noch zwei Kandidaten im Wartesaal – bis mir endlich das Prüfungsresultat mitgeteilt wurde. Die Freude war sehr gross, als ich von Jan Christoffersen und Ugur Kobas (TUR) meine beiden Diplome und den neuen Badge überreicht erhielt. Belohnung für die bestandenen Prüfungen waren drei tolle Europameisterschaftstage.

Bericht: Florian Wernly

Mit Florian Wernly besitzen heute fünf  SKF-Schiedsrichter (Mirko Bisaro, Daniel Brunner, Piero Lüthold, Truong-Linh Pham) eine europäische Lizenz.

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