2004 erarbeitete die SKF ein umfassendes Nachwuchsförderungskonzept, welches von Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport genehmigt wurde. Heute betreibt die SKF 15 Stützpunkte (Region Westmittelland: 4, Alpen/Voralpen: 3, Westmittelland: 5, Ostmittelland: 3). Im gleichen Jahr erhielten die ersten SKF-Trainer die gesetzlich geschützten Titel diplomierter Trainer Spitzensport (bis heute: 4) und Trainer Leistungssport mit eidg. Fachausweis (13). Seit 2010 werden die Sportler für die Stützpunkte und Nationalkader U16, U18, U21 nach dem System PISTE (Prognostische Integrative Systematische Trainer-Einschätzung) ermittelt. Talente werden nach Wettkampfleistung, Testergebnissen, Entwicklungspotential, Motivation, Biographie und biologischem Entwicklungsstand beurteilt. So erhalten wirkliche Talente Gewissheit, dass es sich für sie lohnt, auf den Sport zu setzen.

Mit der Einführung der PISTE wurde eine massgebliche Qualitätssteigerung der Kaderselektionen erreicht und die zugesprochenen Swiss Olympic Talent Cards National/Regional wurden für alle im Nachwuchsleistungssport tätigen Partner zu einem zuverlässigen Förderinstrument. Onlineposter KARATE_DE

An dem von der SKF am 7. April 2019 ersten (Sichtungstag 2: 19. Oktober 2019) durchgeführten Talentsichtungstag in Windisch nahmen 301 Karatekas der Jahrgänge 1999-2009 teil. Vorbedingung wart eine aktive Teilnahme an der Swiss Karate League und ein unterstützendes Umfeld. Der Vorschlag/Anmeldung, d.h. die Potentialeinschätzung erfolgte durch den Dojoleiter/persönlichen Trainer. (Foto: Experten SKF).

Verantwortlich für die Organisation und Durchführung waren Brigitte Quirici und ihr Team (u.a. Hiroko und Markus Schärer, Isabel und Kurt Hirt, Stefan Koch, Elena Quirici und Melinda Michel).

Die sportspezifische Bewertung erfolgte durch die National- und Stützpunkttrainer mit der Qualifikation dipl. Trainer Spitzensport, Trainer Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis. Im Team auch WKF-Referee Piero Lüthold. Die Schlusserstellung (Wettkampf, sportart-spezifische Tests, weitere Erhebungen) der Piste erfolgen durch den Chef Leistungssport, Daniel Humbel.

Ziel der Talentsichtungstage ist es, diejenigen zu evaluieren und zu fördern, mit dem grösstmöglichen Potential auf Erfolge im Elitealter. Karatekas zu finden, mit der unbedingten Bereitschaft zu einer Leistungssportkarriere, welche auch die berufliche Ausbildung (Studium/Lehre) optimal integrieren können. Im Mittelpunkt steht immer der Entwicklungsprozess, die erzielten Fortschritte in den verschiedenen Alterskategorien. Wobei anzumerken ist, dass viele erfolgreiche Karrieren nicht immer linear erfolgen.

Nicht die sogenannt grössten Talente erreichen die angestrebten Ziele, sondern diejenigen Karatekas mit der besten eigenen Leistungsmotivation (siehe: Der Weg von Stan Wawrinka als Motivation), dem Umgang mit der physisch-psychischen Belastbarkeit und dem immerwährenden Rhythmus von Training und internationalen Turniere als Priorität in dieser Lebensphase.

Die SKF hatte in den letzten Jahren viele Talente. Einige schafften es auch international in den U16/U18 und U21-Kategorien und später in den Elite-Kategorien erfolgreich zu sein. Viele verschwanden jedoch im Niemandsland. Gemäss einer Studie des Bundesamtes für Sport brechen zwei Drittel der Schweizer Talente ihre Sportkarriere frühzeitig ab. Mit dem System der heutigen Förderangebote (Sportschulen, leistungssportfreundliche Lehrbetriebe, Sporthilfe usw.) lassen sich Drop Outs verhindern.

Entscheidend für den Erfolg ist die Formel Wollen (ich selber will) x Können (Disziplin mit ihren Anforderungen im Griff haben, das Richtige trainieren, optimal generieren) x Möglichkeiten (Rahmenbedingungen) = Leistung. Dies war in den Jahren 1992-2002 nicht der Fall, als die SKF elf Jahre lange in der U16-Kategorie an WM/EM keine einzige Medaille gewann.

Seit der Einführung der Stützpunkte gewann die SKF 43! Medaillen an Welt- und Europameisterschaften im Nachwuchsbereich. Viele dieser Medaillengewinner waren oder sind in den Top-100 der Welt-Elite. Foto: Luca Rohner, Brigitte Quirici.

Zahlen 1. Talentsichtungstag 2019

Sektionen Disziplinen
SKU (131, 18 Dojo): Kumite Knaben: 61, Kumite Mädchen: 38, Kata Knaben: 14, Kata Mädchen: 18
SKA (105, 12): Kumite Knaben: 38, Kumite Mädchen: 29, Kata Knaben: 17, Kata Mädchen: 21
SWKO (39, 3): Kumite Knaben: 23, Kumite Mädchen: 14, Kata Knaben: 0, Kata Mädchen: 2
SSK (14, 4): Kumite Knaben: 7, Kumite Mädchen: 6, Kata Knaben: 1, Kata Mädchen: 0)
SKR (11, 3): Kumite Knaben: 6, Kumite Mädchen: 4, Kata Knaben: 0, Kata Mädchen: 1)
SKC-R (1, 1): Kumite Knaben: 1)

SKU (131, 18 Dojo, 43.5%)
Neuchâtel Karaté-Do (17, Ku-K: 9, Ku-M: 8)
Karaté-Club Valais (16, Ku-K: 12, Ku-M: 4)
Hayabusa Karate Do Basel (14, Ku-K: 10, Ku-M: 2, Ka-K: 1, Ka-M: 1)
Ippon Tivoli Genève (14, Ku-K: 7, Ku-M: 6, Ka-M: 1)
Elson Sport & Karate Kreuzlingen (13, Ku-K: 7, Ku-M: 6)
Kashiva Kan Bienne (10, Ku-K: 6, Ku-M: 3, Ka-M: 1)
Ken Shi Kai Schwamendingen (10, Ka-K: 5, Ka-M: 5)
Karate-Do Biel-Bienne (10, Ku-K: 3, Ku-M: 1, Ka-K: 2, Ka-M: 4)
EKTS Lausanne Vufflens (9, Ku-M: 1, Ka-K: 6, Ka-M: 2)
Karaté-Club Cobra Fribourg (6 Ku-K:2, Ku-M: 3, Ka-M: 1)
Karaté-Club Payerne (3, Ku-K: 1, Ku-M: 1, Ka-M: 1)
Ken Wa Kai Goju-Ryu Karate-Do Albis (2 Ka-M.)
Shotokan Karate Jaffna (2, Ku-K: 1, Ku-M: 1)
Karate-Club Dardania Lausanne (1 Ka-M.)
Karateschule Arena Mellingen (1 Ku-K.)
Kidokan Karaté-Club Le Locle/La Chaux-de-Fonds, 1 Ku-K.)
Kihon La Chaux-de-Fonds (1 Ku-M.)
Shu Shin Karate Do Brugg (1 Ku-M.)

SKA (105, 12 Dojo, 34.9%)
Karatedo Lyss-Aarberg (30, Ku-K: 9, Ku-M: 20, Ka-M: 1)
Karate Emme (16, Kata M: 9, Kata: Knaben 7)
Budo Sport Center Liestal (14, Ku-K: 9, Ku-M: 2, Ka-K: 2, Ka-M: 1)
Karateschule Sursee (12, Ku-K: 8, Ku-M: 2, Ka-K: 1, Ka-M: 1)
Kenseikan Karate-Do Thun (11, Ku-K: 5, Ku-M: 2, Ka-K: 1, Ka-M: 3)
Budo Center Fribourg (6, Ku-K: 4, Ka-K: 1, Ka-M: 1)
Shorin Ryu Karate Do Kloten (6, Ku-K: 2, K-M: 1, Ka-K: 1, Ka-M: 2)
Karate-Club Sense Düdingen-Riffenmatt (4, Ka-K: 3, Ka-M: 1)
Hoitsugan Kyokai Karate Solothurn (2, 1 Ku-K., 1 Ka-M.)
Kenseikan Karate-Do Saanen-Gstaad-Zweisimmen (Ku-M: 2)
Budokan Panther (1, Ka-M.)
Bushido Baden (1, Ka-K.)

SWKO (39, 12.9%)
Karatecenter Reto Kern Kreuzlingen (22, Ku-K: 11, Ku-M: 9, Ka-M: 2)
Karate Do Brugg (15, Ku-K: 11, Ku-M: 4)
Shin Wa Kan Balsthal (2, Ku-K: 1, Ku-M: 1)

SSK (14, 4.6%)
Karateschule TASIHO Luzern (6, Ku-K: 3, Ku-M: 3)
Karatecenter Rapperswil-Uznach (6, Ku-K: 3, Ku-M: 3)
Karate Do Balsthal (1 Ku-K.)
Shitokai Karatedo Glattal (1 Ka-K.)

SKR (11, 3.7%)
Shotokan Karate Rickenbach-Wil (7, Ku-K: 5, Ku-M: 2)
Karateschule Schötz/Wauwil (3, Ku-M: 2, Ka-M: 1)
Karatekai Basel (1 Ku-K.)

SKC-R (1, 0.4%)
Karaté-Club Sankukai Genève (1 Ku-K.)

Nach Disziplinen
Kumite: 75.4%
Kata: 24.6%

Nach Geschlecht
Männlich: 55.8%
Weiblich: 44.2%

Kumite Männlich, 45.2%: 136 (30 Dojo)
Kumite Weiblich, 30.2%: 91 (26 Dojo
Kata Männlich, 10.6%: 32 (13 Dojo)
Kata Mädchen, 14.0%: 42 (21 Dojo)


Im Einsatz für die Zukunft: Die U21-EM Medaillengewinnerinnen Maya Schärer und Dielza Ulluri


Ramona Brüderlin (Team-Europameisterin Elite 2018), Ur-Gestein Romano Piani


Ohne Administration geht gar nichts: Giovanna Vieceli Ujihara, Pia und Tim Scheuer (U16 EM-Bronze 2019)

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