Am Samstag, 11. März, fand der grösste nationale Karate-Nachwuchs-Wettbewerb im Sportausbildungs-zentrum Mülimatt in Windisch statt.

Das Junior Karate League Brugg-Windisch 2023 gilt als das grösste Nachwuchsturnier in der Swiss Karate Federation, das jemals organisiert wurde. Im Sportausbildungszentrum Mülimatt in Windisch gingen 519 Kinder aus insgesamt 38 Vereinen an den Start. Inklusive ihrer Familienangehörigen und sämtlicher Organisatoren waren am Samstag weit über tausend Menschen anwesend.

Auf dem Boden der licht-durchfluteten Halle liegen sechs Kampfflächen (Tatami) aus. Jede misst neun mal neun Meter. An den Tatami-Tischen werden die Kampfdaten gesammelt, und grosse Uhren zählen die Sekunden, während sich jeweils zwei Kämpfer auf der Matte messen.

Im Kata wird gegen imaginäre Gegner gekämpft. Drei Schiedsrichter sind pro Kampffläche positioniert, einer von ihnen gibt auf japanisch die Kommandos. 150 Coaches stehen den Kindern zur Seite, und weitere 60 Helferinnen und Helfer von Karate Do Brugg, Bushido Baden und Karate Kai Lenzburg unterstützten diesen Wettbewerb.

Die Sechs- bis Dreizehnjährigen wirbeln in ihren weissen Karate-Anzügen durch die Halle. Sie tragen dazu entweder rote oder blaue Gürtel und in den gleichen Farben Hand- und Fussschütze. Sie wirken aufgeregt und doch überaus konzentriert. Sie messen sich in den Disziplinen Kata und Kumite. Bei Kata kämpfen sie mit imaginären Gegnern, bei Kumite mit echten. Alle haben nur ein Ziel vor Augen: Sie wollen eine der Medaillen bei einer der insgesamt hundert Siegerehrungen erringen.

Auf der Tribüne verfolgen ihre Eltern fieberhaft die Kämpfe und unterstützen sie lautstark. Laut ist es generell in der Halle, denn jeder Kampf wird von durchdringenden Schreien begleitet. Auf allen sechs Kampfflächen bewegen sich die beiden Kämpfer blitzschnell und setzen immer wieder ihre Kampf- schreie (Kiai) ein.

«Nicht nur Sport, sondern eine Lebenshaltung»
Yanick Wittwer sitzt mit einer Medaille um den Hals strahlend am Rande der Halle und verfolgt zusammen mit zwei seiner Sportsfreunde die weiten Kämpfe. Der Neunjährige liebt Karate und trainiert daher zweimal pro Woche bei Bushido Baden. Sabine Riemenschneider ist nicht nur seine Trainerin, son- dern Präsidentin des NAKV (Neuer Aargauer Karateverband), dem die startenden Dojos Karate Do Brugg, Bushido Baden und Karate Kai Lenzburg angehören.

Riemenschneider kümmert sich um den gesamten Ablauf des Wettbewerbs. «Karate ist für mich nicht nur ein Sport, es ist eine Lebenshaltung», erklärt Riemenschneider ihre Leidenschaft und ist froh darüber, dass sie sich bei einem derart grossen Anlass auf die Helferinnen und Helfer verlassen kann. An zweien kommt sie vorbei: An Roland Zolliker, dem Ehrenpräsidenten der SKF (Swiss Karate Federation) und an Piero Lüthold, Präsident der Nationalen Schiedsrichterkommission.

Gegen 18 Uhr werden die ersten Kampfflächen wieder abgebaut, während noch die letzten Kämpfe des Tages stattfinden. Der Event ist rundum gelungen, so das Resümee von Organisatoren und Teilnehmern.

Alle startenden Dojos (Teilnehmende aus den Sektion SKA, SSK, SWKO, SKR) fanden sich im Medaillenspiegel wieder:

Top-Ten
1-Nippon Training Urdorf, 13-8-17
2-Karatedo Lyss/Aarberg, 11-19-18
3-Shukokai Dojo Wetzikon, 11-14-31
4-Karate Club Sense Düdingen-Riffenmatt, 7-3-0
5-Shinsei Kan Lenzburg, 6-5-23
6-Karateschule Sursee, 6-3-9
7-Ryuei-Ryu Karateschule Zürich-Affoltern, 6-1-4
8-Hoitsugan Kyokai Karate Solothurn, 5-6-4
9-Karate Do Brugg, 4-6-11
10-Karate Emme, 3-3-4

Das nächste Junior Karate League findet am 14. Mai in Liestal statt.

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