Die Finanzierung einer jeden Organisation ist immer das Resultat von Einnahmen und Ausgaben. Diese müssen sich im Gleichgewicht befinden.

Grundsätzlich finanziert sich die SKF über ihre Mitgliederbeiträge. Alle in einem Dojo eingeschriebenen Karatekas bezahlen jährlich einen Beitrag von CHF 32.50, d.h. CHF 2.70 pro Monat, an die SKF für die Bereiche 2024.

Spitzensport (Kata, Kumite)

  • WMEM Elite, U21, U18, U16 Reise- und Unterkunftskosten) inkl. Startgebühren/Jahresbeitrag
  • WKF Coachlizenzen
  • Karate1 Turniere (Premier League, Series A,  Youth League)
  • Internationale Punkteturniere gemäss Liste
  • Trainings Nationalmannschaft Elite, U21, U18, U16, U14
  • Personalaufwand Techniker (2), Nationaltrainer (5)
  • Physiotherapeuten, Verbandsärzte (3)
  • Lizenzen Ausbildung
  • internationale Schiedsrichter inkl. Wiederholungsprüfungen WKF-EKF-Lizenzen
  • Ausbildungsbeiträge Trainer (Berufs- und Diplomtrainerlehrgänge)
  • Projekt FTEM

Breitensport

  • 2 Schweizermeisterschaften (Organisationsbeitrag, Kosten Schiedsrichter, Transport Tatami)
  • 3 Swiss Karate League (Organisationsbeitrag)
  • esa Erwachsenensport
  • Karate mit Handicap
  • nationale Schiedsrichterausbildung
  • nationale Coachausbildung

Administration/Infrastruktur

  • Personalaufwand Geschäftsführung, Zentralpräsident, Zentrale Dienste, Mandate
  • Reise-, Repräsentations-, Werbe- und Sachaufwände

Die Budget-Aufteilung erfolgt, analog aller Swiss Olympic angeschlossenen Verbände mit der Einstufung 1-3, nach Swiss GAAP FER 21. Damit ist die Vergleichbarkeit mit anderen Sportverbänden gewährleistet und der Eigenanteil jedes Verbandes ist transparent ausgewiesen. Die Genehmigung des Budgets geht in die Kompetenz der Delegiertenversammlung.

Bereits seit über 75 Jahren fördert die Sport-Toto-Gesellschaft (STG), heute Stiftung Sportförderung Schweiz, den Schweizer Sport. Die Sport-Toto-Gesellschaft leitet jährlichen einen Anteil der Reingewinne der beiden Lotteriegesellschaften Swisslos und Loterie Romande an den Schweizer Sport weiter. Der nationale Sport erhält seit 2023 bis 2026 jährlich mindestens 60 Millionen Franken als Basisbeitrag und dazu maximal 15 Millionen an spezifischen Fördergeldern. 

Mit diesen Geldern fördert die STG u.a. Swiss Olympic (das Budget rechnet bei einem Gesamtertrag von 101,4 Millionen Franken mit einem Gewinn von rund 0.5 Millionen), die Stiftung Schweizer Sporthilfe und die Swiss Karate Federation. Diese Mittel ermöglichen es der SKF einen leistungsfähigen Kaderbetrieb aufrechtzuerhalten. Keine Gelder erfolgen von Swiss Olympic für die internationalen Schiedsrichter sowie das Spartenmanagement (Geschäftsführung, Präsidium). Diese müssen von der SKF zu 100% selber getragen werden. 

Stiftung Sportförderung Schweiz 2023

QA Systemwechsel Sportförderung_V2

Stiftung Sportförderung Schweiz F

Stiftung Sportförderung Schweiz I

Neben der STG ist der Bund der grösste Geldgeber im Breitensport. 

Alle finanziellen Leistungen von Swiss Olympic, J+S (Jugend- und Kindersport), PluSport sind in Leistungsvereinbarungen festgelegt. Diese beinhalten bei Swiss Olympic die Bereiche Verbandsmanagement, Ethik, Ausbildung, Leistungssport, Reporting und Controlling, bei J+S die Commitments, J+S Kursorganisation, J+S Fachpersonen, die Experten- und Leiterausbildung sowie die Lehr- und Lernmedien. Die SKF ist seit 1.1.2018 als führende J+S Organisation als Sportverband A eingestuft und stellt auch den J+S -Ausbildungsverantwortlichen (finanziert durch das BASPO anhand der Leistungen, u.a. Anzahl aktive Leiterpersonen, Erfüllung Leistungskatalog) für die gesamte schweizerische Karate-Szene. 2020/21/22 konnte die SKF, dank der Stabilisierungspakete des Bundes, 2.0 Millionen an die von ihr als strukturrelevanten eingestuften Organisationen (Sektionen, Dojo, Organisatoren SM/SKL, Stützpunkte) ausrichten. Zurzeit sind mehrere Re-Vitalisierungsprojekte bei Swiss Olympic in Bearbeitung.

Allgemein

Es ist wichtig zu wissen, dass Swiss Olympic lediglich einen Teil des Leistungssports mitfinanziert. Der zugewiesene Betrag richtet sich nach klar festgelegten Qualitätskriterien. Das Bundesamt für Sport BASPO finanziert die Funktion des J+S Verantwortlichen und richtet jährlich Beiträge an die Kinder-  und Jugensportangebote in den Dojos aus. Dieser Betrag ist immer in der Grössenordnung 1 Mio. plus. Den Bereich Breitensport finanzieren die Sektionen mit dem Lizenzmarkenbetrag von CHF 47.50, resp. 37.50. Keine finanziellen Beiträge erhält die SKF von ihren Partnern esa Erwachsenensport Schweiz, PluSport Schweiz und Budo-Sport AG Bern.

Techniker (Verantwortliche Leistungssport und Nachwuchs)

Von Swiss Olympic wird an die Positionen Chef Leistungssport und Chef Nachwuchs ein Beitrag ausgerichtet. Dieser Betrag deckt die Kosten 2023 zu 50% ab.

Nationaltrainer

Ebenfalls einen Beitrag richtet Swiss Olympic für die Finanzierung der Nationaltrainer aus.  Dies sind zur Zeit die drei Nationaltrainer Kumite (Dragan Leiler, Franco Pisino, Demian Seiler). Dieser Beitrag deckt die Kosten 2023 zu 68%. In der Kata gehen die Kosten der Nationaltrainerin (Michelle Saner) und des Nationaltrainers (Simone Posavec) voll zu Lasten SKF. Beide werden im Mandat entschädigt.

Stützpunkte

Die 15 Stützpunkte der SKF (Aargau, Basel, Biel, Düdingen, Emme, Genève, Lausanne, Luzern, Lyss, Neuchâtel, Sion, Sursee, Thun, Thurgau, Zürich) finanzieren sich durch die Beiträge der Kadermitglieder, die Gelder von Swiss Olympic (nur Entschädigung wenn dipl. Trainer Spitzensport oder Trainer Leistungssport mit eidg. Fachausweis) sowie durch einen festgelegten Betrag pro nationale/regionale Talentcard. Die Stützpunkte können ihre Beiträge durch kantonale Beiträge wesentlich erhöhen. Es steht ihnen frei, analog anderen Sportarten, für externe Athleten:innen einen höheren Beitrag zu verlangen.

Athleten:innen

In den letzten Jahren sind die finanziellen Herausforderungen für die SKF um ein Mehrfaches gestiegen. Galt es zuvor „lediglich“ die Welt- und Europameisterschaften, je eine WM- resp. zwei Europameisterschaften sowie die Nationalkadertrainings zu finanzieren, stehen heute auch die WKF Karate1 Turniere (Premier League, Series A, Youth League) auf verschiedenen Kontinenten zur Budgetierung an. Diese Herausforderung kann die SKF (Mitgliederbeitrag seit 2005 unverändert) nicht alleine tragen. So sind in diesem Bereich die Sektionen, Stilrichtungen, Dojo, Eltern/weitere Unterstützer und die Athleten:innen angehalten solidarisch einen Beitrag zu leisten. Gleichzeitig sind die persönlichen Trainer:innen in der Pflicht die Möglichkeiten über kantonale Gelder sowie Unterstützung durch Städte/Gemeinden, Schweizer Sporthilfe, Sport-Crowfunding „I believe in you“, andere Organisationen und Sponsoren abzuklären.

Hier ist anzuführen, dass es wesentlich die Athleten:innen und die Nationaltrainer sind, welche der SKF die Einstufung 2 (seit 2017, aktuell bis 2024) durch ihre Titel- und Medaillengewinne und Top-Rangierungen (zählbar nur Elite/U21) an den Welt- und Europameisterschaften sichern. Damit kann die SKF auch einen wesentlichen Teil der Kosten mit Swiss Olympic Geldern finanzieren.

Immer wesentlich beteiligt am Spitzensport ist das Leistungssportmanagement, der Chef Leistungssport, der Chef Nachwuchs und die persönlichen Trainer:innen, das gesamte Umfeld mit Leistungsdiagnostikern, Mentaltrainer:innen, Physiotherapeut:innen, Sportmediziner und – in den meisten Fällen – Eltern und soziales Umfeld.

Beitrag 2023 Kadermitgliedschaft alle Stufen Kata und Kumite: CHF 500. Für 2023 befreit sind die Medaillengewinner WM/EM sowie die Fünftklassierten der Titelkämpfe. Der Eigenanteil für WM/EM beträgt 2023 CHF 400. Rückerstattung bei Rang 1-5. Kata 50% bei Erreichen der Runde 2. Neu ist eine Erfolgsentschädigung an die Athlet:innen.

Zur Finanzierung des gesamten Spitzensportbereichs erwartet die SKF die Solidarität der Mitglieder der Nationalkader. Der zu entrichtende Beitrag, ist im Vergleich mit anderen Sportarten, moderat. Es gibt einige Sportarten wo die Athleten wie auch die Schiedsrichter, ihre Kosten selber tragen müssen.

Schiedsrichter

Mit einem grossen Betrag „schlagen“ die internationalen Schiedsrichter zu buche, welche heute auf drei verschiedenen Kontinenten an den WKF Karate1 Turnieren im Einsatz stehen müssen um für eine WM berücksichtigt zu werden. Hier ist die Nationale Schiedsrichterkommission, die Sektionen und die internationalen Schiedsrichter (Mirko Bisaro, Daniel Brunner, Piero Lüthold, Linh-Truong Pham) gefordert. Finanziert werden jährlich die Welt- und  Europameisterschaften sowie ausgewählte K1-Turniere. 

Swiss Olympic_Richtlinien_Beitraege_an_Mitglieder_2021_07_01_def_DE

https://www.swissolympic.ch/dam/jcr:5d99024b-51b6-4469-b994-965c25cc73f2/Verbandsbeiträge_Sommersportarten_2021.pdf

Corona Krise

Durch die Coronakrise wurden einige Dojos hart getroffen durch den Abgang von Mitgliedern im Erwachsenenalter, höhere personelle Aufwendungen, bestehenden Mietverträgen, Wegfall von Mieteinnahmen und zusätzlichen Aufwendungen (Contact Tracing usw.).  Im Jahr 2022 konnten die Mitgliederzahlen stabilisiert und einige neue Mitglieder (vor allem Kinder/Jugendliche) gewonnen werden. Gesamthaft gesehen hatte die SKF weniger Einnahmen als budgetiert. Die SKF hält trotz angespannten finanziellen Verhältnissen an ihrer Infrastruktur fest und garantiert, zusammen mit ihren Partnern Swiss Olympic und Bundesamt für Sport, ihre Stellen und damit die Funktionsfähigkeit ihrer Organisation.

 

Aktualisiert per 3. Januar 2024