Verfasst von Erik Golowin

Michelle Saner – Ausbildungsverantwortliche J+S Karate (SKF)

Seit Anfang 2025 leitet Michelle Saner die J+S-Ausbildung im Schweizerischen Karateverband – mit dem Ziel, Bewährtes zu erhalten und neue Impulse zu setzen. Nach einem halben Jahr zeigen sich erste Erfolge in der Umsetzung des reformierten Ausbildungssystems.

Mit viel Engagement und fachlicher Tiefe hat Michelle Saner ihre neue Rolle aufgenommen. Ihre langjährige Erfahrung als Kata-Nationalcoachin, erfolgreiche Athletin und engagierte Dojo-Leiterin verleiht ihr ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen und Potenziale im Breiten- wie auch im Leistungssport. Diese breite Perspektive nutzt sie gezielt, um die Neuerungen im Ausbildungssystem des BASPO wirkungsvoll in die Strukturen der SKF zu integrieren.

Praxisorientierte Reform

Kernstück der Neuausrichtung ist das Karate-Manual, dessen Praxisteil Saner mitentwickelt hat. Künftige Ausbildungseinheiten orientieren sich stärker an realen Trainingssituationen und den „Good-Practice“-Beispielen des Manuals. Der Leiterkurs in Mürren lieferte bereits den Praxistest: Teilnehmende und Expert*innen lobten die sofortige Umsetzbarkeit. Auch das gut besuchte WB-2-Modul in Magglingen zeigte, wie praxisnah die neuen Inhalte das FTEM-Förderkonzept greifbar machen.

Bewährtes bewahren – Neues integrieren

Saners Ziel ist es, die in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelte Methodik und die von Arturo Hotz geprägte sportpädagogische Philosophie zu erhalten und gleichzeitig weiterzuentwickeln. Im Schlüsselbereich Foundation ergänzen neue methodische Impulse das Bewährte, ohne dessen Wert zu verlieren.

Vernetzung von Breiten- und Leistungssport

Zwei Projektgruppen erstellen Nachwuchskonzepte für Kata und Kumite entlang des FTEM-Athlet*innenwegs. Ergebnis soll ein einheitlicher Qualitätsstandard sein: Stützpunkttrainings, WB-1/WB-2-Weiterbildungen und J+S-Leiterkurse folgen künftig gemeinsamen Richtlinien – zum gegenseitigen Nutzen von Breiten- und Leistungssport.

Ausblick 2025

In der zweiten Jahreshälfte stehen mehrere wichtige Schritte an. Die Kurse in Genf und Thun setzen die laufende Pilotphase fort, bevor am Jahresende eine umfassende Evaluation am MFE stattfindet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem neuen Modul „Einführung Leistungssport und Compass“, in dem Spitzensportler*innen und Trainer*innen ihre praktischen Erfahrungen mit den nationalen methodischen Grundlagen verknüpfen. Zudem wird die Reform des WB-1-Moduls vorangetrieben: Künftig soll ein kompaktes Eintagesformat die Grundausbildung erweitern und dabei den Qualitätsstandard erhöhen. Ergänzend werden zentrale Querschnittskompetenzen wie Ethik, Kommunikation und Leadership flächendeckend in allen Ausbildungsstufen verankert, um die inhaltliche Breite und gesellschaftliche Relevanz der J+S-Ausbildung weiter zu stärken.

Saner legt besonderen Wert auf die kontinuierliche Fortbildung des Expert*innenpools. Durch gezielte Impulse, kollegialen Wissensaustausch und ein modernes Kursdesign bleibt die intrinsische Motivation hoch – und sichert die Nachhaltigkeit der Reform.

Nach nur sechs Monaten ist sichtbar: Michelle Saner hat den Übergang in das neue J+S-Ausbildungssystem nicht nur angestossen, sondern bereits erste Erfolge erzielt. Mit fachlicher Exzellenz, Leidenschaft und der Fähigkeit, Menschen für gemeinsame Ziele zu begeistern, führt sie das Ausbildungsteam in eine vielversprechende Zukunft – zum Vorteil aller Karateka, von Einsteiger*innen bis zu NationalkaderAthlet*innen.

Share →