Die Schweizer Armee engagiert sich aktiv für die Förderung des Spitzensports. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sport (BASPO) bietet sie vier Fördergefässe an:

  • Qualifizierte Athlet*in
  • Spitzensport-RS
  • Spitzensport-WK
  • Spitzensport-Zeitsoldat*in (nur für olympische Sportarten)

Diese vier Gefässe ermöglichen es leistungsorientierten Sportlerinnen und Sportlern mit internationaler Ausrichtung, ihre sportliche Laufbahn mit dem Militärdienst zu vereinbaren. Sämtliche Angebote stehen auch Frauen offen. Als Nichtolympische Sportart der Einstufung 2 bei Swiss Olympic stehen Nationalkadermitgliedern der Swiss Karate Federation die ersten drei genannten Fördergefässe zur Verfügung.

Factsheet Spitzensport Schweizer Armee deutsch: https://www.swissolympic.ch/dam/jcr:1ade546d-6308-4400-947c-4ad0f701484f/Factsheet_Armee-SO_2024_A4_D_lay_neu_FINAL.pdf

Factsheet Spitzensport Schweizer Armee französisch:

https://www.swissolympic.ch/dam/jcr:4fbd35d3-37c8-4224-a378-10eb5f8c3257/Factsheet_Armee-SO_2024_A4_F_lay_neu_FINAL.pdf

Qualifizierte Athlet*in

Das Ziel dieses Fördergefässes ist es, das Leistungsniveau während der RS-Zeit aufrechtzuerhalten. Während der RS werden bei einwandfreiem Verhalten und dem Vorliegen einer detaillierten Planung maximal 4 x 3 Stunden Trainingszeit pro Woche ermöglicht. Voraussetzungen dafür ist der Besitz einer Swiss Olympic Talent Card und die Mitgliedschaft im SKF Nationalkader. Die Meldung erfolgt via Formular qualifizierte Athlet*in durch die SKF an das Kompetenzzentrum Sport der Armee (spätestens bis 1.12. bzw. 1.5.). Interessierte Nationalkadermitglieder werden angehalten, sich frühzeitig bei Luca Rohner (luca.rohner@karate.ch), dem Chef Leistungssport SKF, zu melden.

Spitzensport-RS

Die 18-wöchige Spitzensport-Rekrutenschule startet zweimal jährlich (April und Oktober) mit maximal 70 Spitzensportler*innen aus der ganzen Schweiz. Ziel ist es, den sportlichen Aufbau zu fördern, den Schritt auf internationales Elite-Niveau zu unterstützen und den Weg in eine Profi-Karriere zu ebnen.

Voraussetzung für die Aufnahme ist unter anderem ein mittel- bis langfristiges Potenzial für internationale Erfolge an Elite-EM/WM sowie das klare Bekenntnis zu einer langfristigen Karriere im Spitzensport. Auch nach Abschluss der Spitzensport-RS soll der Trainingsumfang möglichst auf hohem Niveau gehalten werden.

Die gesamte Spitzensport-RS findet in Magglingen statt, mit optimaler Nutzung der Infrastruktur des BASPO sowie der Expertise von Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen. In den ersten acht Wochen steht die allgemeine Grundausbildung (AGA) im Vordergrund, ergänzt durch Schulungen im Bereich Career Management. Parallel bleibt genügend Zeit für individuelles Training. Die verbleibenden zehn Wochen sind vollständig dem sportlichen Training gewidmet.

Für Athlet*innen der SKF wird jeweils der RS-Start im Oktober genutzt. Der Selektionsprozess beginnt rund 14 Monate vor dem Start mit der Eingabe einer Longlist potenzieller Kandidat*innen der SKF an Swiss Olympic. Die SKF informiert in dieser ersten Phase alle Nationalkadermitglieder, welche für eine Spitzensport-RS in Frage kommen könnten. Interessierte Athlet*innen bewerben sich mit einem Motivationsschreiben beim Chef Leistungssport der SKF. Der Selektionsprozess erfolgt in mehreren Stufen; der endgültige Entscheid wird nach einem abschliessenden Gespräch zwischen Armee, Swiss Olympic und dem Verband etwa acht Monate vor RS-Start getroffen.

 Spitzensport-WK

Nach erfolgreichem Abschluss der Spitzensport-RS können Spitzensport-Soldat*innen jährlich bis zu 130 Diensttage (Wiederholungskurse, mind. 5 Tage am Stück) beziehen. Davon sind 30 Tage verpflichtend und werden der Dienstpflicht angerechnet.

Nach Erfüllung der 245 Pflicht-Diensttage besteht die Möglichkeit, weiterhin 100 freiwillige WK-Tage pro Jahr zu nutzen. Die WK-Tage können für Wettkämpfe, Trainingslager und andere Vorbereitungen auf internationale Titelkämpfe eingesetzt werden.
Beendet eine Athlet*in die Sportkarriere vor Erreichen der 245 Tage, erfolgt eine Umteilung in eine reguläre Kompanie, wo die restlichen Diensttage absolviert werden müssen.

Sport-Soldat*innen der SKF

Die ersten SKF-Karatekas in der Spitzensport-RS waren Roman Seiler und Shqiprim Salihu im Jahr 2008. Sie profitierten von den professionellen Rahmenbedingungen, bevor die RS damals nur noch für Athlet*innen aus olympischen Sportarten mit Verbandseinstufung 1 oder 2 zugänglich war.
Seit 2013 steht die Spitzensport-RS jedoch auch wieder nicht-olympischen Sportarten mit Einstufung 1–3 offen.

2018 wurden mit Elena Quirici und Ramona Brüderlin zwei weitere SKF-Athletinnen in die Spitzensport-RS aufgenommen.

  • Ramona beendete noch vor dem Erfüllen der 245 Pflicht-Diensttage ihre Karriere und wechselte in eine normale Kompanie, um ihre Dienstpflicht zu erfüllen.
  • Elena ist weiterhin im Spitzensport-WK-Gefäss aktiv und nutzt auch nach Erreichen ihrer 245 Pflicht-Diensttage die 100 freiwilligen WK-Tage gezielt für Wettkämpfe und Trainingscamps.

     

2021 folgte mit Yuki Ujihara der erste Kata-Athlet der SKF, 2023 mit Pauline Bonjour eine weitere Athletin. Beide setzen nun ihre WK-Tage gezielt für die Erreichung ihrer sportlichen Ziele ein.

     

2025 wird mit Steven Torres ein junges, vielversprechendes Talent in die Spitzensport-RS (Start Oktober 2025) aufgenommen.