Der Kindersport (5-9 Jahre) betrifft das Alterssegment, in dem der grösste Zuwachs feststellbar ist. (Foto: Auszeichnung der Kinder, 30. August 2019).

Das internationale Leistungssportniveau ist seit der Einführung der WKF K1 Turniere (Premier League, Series A, Youth League) in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass die Leistungsspitze (u.a. die Welt Nr. 1 Elena Quirici oder früher die Europameisterinnen Diana Schwab und Fanny Clavien) praktisch ausschliesslich aus Athleten und Athletinnen besteht, die im Altersbereich des Kindersports mit Karate begonnen haben.

In den Entwicklungsphasen des Kindersports können motivationale, soziale und motorische Akzente gesetzt werden, welche die Persönlichkeitsstruktur und die gesundheitlichen Voraussetzungen der Kinder nachhaltig prägen.

Der Transfers des FTEM-Kindersportkarate wird direkt zu den Dojos gestaltet. Ziel ist es, alle Kindersportausbilder in dieses, vom Bundesamt für Sport unterstützten, SKF-Kindersportkonzept zu integrieren.

Die durchgeführten 6K Events (Bausteine 1+2 Foundation) beinhalten das Gestalten von pädagogischen Prozessen. Im Blickpunkt stehen die Motivation und Förderung der Kinder mit den Lehr- und Lernprozessen:

1) Entdecken, Erwerben und Festigen der Bewegungsgrundformen, 2) Anwenden und Variieren der Bewegungsgrundformen, 3) Freude an Regelspielen und Wettkämpfen entwickeln, 4) ein natürliches Verständnis für eine ethische Haltung erlangen, 5) dank Teamarbeit die sozialen Fähigkeiten fördern und kooperative Beziehungsstrukturen erfahren, 6) Problemlösungsstrategien für neue taktische Herausforderungen erarbeiten.

Jeder 6K Event ist 2-teilig organisiert. Am Vormittag finden verschiedene Workshops statt, in denen die Kinder neue und bekannte – sportartspezifische und sportartübergreifende – Bewegungsgrundformen erwerben und festigen. Am Nachmittag findet ein Wettkampf mit 6 Wettkampfstationen und -formen (6K: K-1 Kondition, K-2 Koordination, K-3 Kraft, K-4 Köpfchen, K-5 Kata, K-6 Kumite) statt. Alle Kinder absolvieren alle sechs Stationen zweimal. So erhalten sie die Gelegenheit, ihre Leistungen in Teams vorzuführen und sich in der 2. Runde zu verbessern.

Die Kinder starten in 3er-Teams gegen gleichaltrige Kinder und auf der gleichen Lernstufe. Dies ermöglicht auch denjenigen Erfolgserlebnisse, deren Stärken nicht unbedingt im Bereich des karatespezifischen Wettkampf liegen. Die spielerische Wettkampfsituation und die Teamarbeit verändern und erschweren die Ausführungsbedingungen, so dass die Leistungsfähigkeit auf motivierende Art gefördert wird. Für die Teilnehmenden sind die verschiedenen Wettkampfformen Regelspiele, bei welchen alle irgendwo abgeholt werden und ihre Stärken einbringen können. Sowohl bei den Workshops wie auch im Wettkampf stehen das Lachen und die Freude, nach dem J+S Konzept Lernen, Lachen, Leisten im Vordergrund. Die Kinder sind immer in Bewegung und es entstehen keine langen Wartzeiten wie bei den üblichen Karate-Turnieren (Swiss Karate League, Junior Karate League, Promotour). 

Der 6K-Event ist ein Anlass, der den jüngsten Karateka (J+S Kindersport, Übergang J+S) einen herausfordernden Erlebnistag ermöglicht. Für die teilnehmenden Kinder ist es ein Tag voller Überraschungen – am Abend verlassen sie die Halle mit roten Wangen und leuchtenden Augen. Ihre Motivation wird verstärkt, die Beziehung zur Trainingsgruppe und zum Karate verbessert und die Entwicklung ihrer motorischen Fähigkeiten gezielt gefördert.


Die 6K-Events werden von erfahrenen Organisatoren (im Karategi Thomas Risch, Begründer) und Postenchefs (Jan Baumgartner, Kumite) durchgeführt


Grosser Andrang und mitfeuern beim WKF Video mit der 2-fachen Europameisterin und Nr. 1 der Welt, Elena Quirici

Der Event ist ein integraler Bestandteil des Kindersportkonzepts und soll Kindersportleiterinnen und –leiter (Foto: Olivia Risch Derungs, Ressortleiterin Kindersport SKF mit J+S Leiter Naoki Ujihara) dafür sensibilisieren, mit welchen methodischen Massnahmen eine stufengerechte Förderung der Kinder wirkungsvoll realisiert werden kann. Am 29. März 2020 wird der Event erstmals (Organisator: Neuer Aargauer Karate Verband) im Aargau (Mülimatt Sportausbildungszentrum, Windisch) ausgetragen.

Station Kraft (Foto: Mariann Romano, Postenchefin): Die passiven und aktiven Strukturen des Skelett-Muskel-Apparates stärken (Muskeln, Sehnen und Bänder kräftigen, Knochen stärken). Bewegungsgrundformen wählen, die eine Zusammenarbeit mehrerer Muskelgruppen ermöglichen und gezielt die innere Muskulatur miteinbeziehen. – Welches Kind kann länger a) Wasserflaschen waagrecht in die Luft halten? b) einen Medizinball auf den Schienbeinen in der Luft halten? c) in der Liegestützposition ausharren? d) an den Ringen oder einer Reckstange hängen?

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