waren nicht in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen und der Anlass in Windisch war keine Version der britischen Castingshow Britain’s Got Talent. Doch eines haben die beiden Events gemeinsam: Ihre Begründer, der Musikproduzent Simon Cowell und der Karatelehrer Dominique Sigillo (Stützpunkte) sind immer noch aktiv in der ersten Reihe.
Die Juroren (David Baumann, Piero Lüthold, Dominique Sigillo, Brigitte Quirici) schickten die Kandidaten nicht, wie Reto & Dominique in Kreuzlingen, in die Sahara sondern auf den Weg zu einer Nationalen oder Regionalen Swiss Olympic Talent Card. Foto: Julian Shane.
«Die grössten Schweizer Talente» ist die Talentevaluation der Swiss Karate Federation in Partnerschaft mit Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport BASPO. In der SKF gibt es viele Talente, 274 wurden von ihren Trainern als förderungswürdig eingestuft. Doch nur die Besten schaffen es in die Nationalkader der SKF. Und nur wenige werden, so wie Elena Quirici, Nina Radjenovic, Maya Schärer, Nurija Karalic, Luca Spitz, Maurice Rösch, Marion Franzosi, Kol und Kevin Kabashi, es auf das Podest einer Welt- oder Europameisterschaft schaffen.
Die Stützpunkte und Nationalkader sowie die internationalen Punkteturniere der SKF sind der Garant zur Weiterentwicklung für aussergewöhnliche Talente des Schweizer Karatesports, unabhängig aus welchem Dojo, welcher Stilrichtung. Ob Monoaugenbraue, Eidgenosse oder Müslüm, es zählt nur die Leistung.
Unter der versierten Leitung von Daniel Humbel (Chef Leistungssport/Leiter Nachwuchs), Brigitte Quirici (J+S-Coach NWF), David Baumann (Nationalcoach Junioren/Jugend) und dem bewährten Organisations-Team (21) von Karate Do Brugg wurde der 1. Teil der nationalen Talentsichtung durchgeführt. Neben den allgemeinen Tests (12 Minuten Pendellauf, Rumpfkraft, Medizinballstossen, Standweitsprung) wurden auch die karatespezifischen Elemente geprüft:
Kumite Durchführung: Auf das Startkommando wurden während 30 Sekunden Techniken am Ball (Jodan/Chudan) ausgeführt. Test 1: Während 15 Sekunden Fausttechniken Uchi- und Zuki-Waza, mit welchen im Wettkampf gepunktet werden kann. Test 2: Unmittelbar folgend auf Test 1 musste das gesamte technische Repertoire durchgeführt werden. Bewertet wurde nach den Kriterien der WKF mit den Noten 1: ungenügend, 2: genügend, 3: gut, 4: sehr gut.
Experten (von l.n.r.): Dominique Sigillo (Mitglied der Technischen Kommission der European Karate Federation), David Baumann (Nationalcoach Junioren/ Jugend), Piero Lüthold (WKF Referee). Alle drei sind Stützpunkttrainer. Sie bewerten seit vielen Jahren die Leistungen der Nachwuchskarateka und sind regelmässig an den Welt- und Europameisterschaften sowie den bedeutendsten Turnieren der WKF präsent.
Kata/Durchführung: Während 30 Sekunden wurden technische Kataelemente vorgetragen. Der vorgeführte Teil durfte aus verschiedenen Kata ausgewählt werden. Dabei war darauf zu achten, dass sowohl langsame wie auch schnelle Elemente präsentiert wurden. Die Benotung erfolgte analog des Kumite. Foto: Denise Perroud.
Bewertet wurden Kandidaten für die Stützpunkte Aargau (39), Luzern (15), Bern (11), Genf (10), Neuenburg (24), Düdingen (7), Thun (17), Lausanne (5), Sion (12), Biel (25), Basel (30), Kreuzlingen (21), Zürich (6), Lyss (47), Kreuzlingen (21), Sursee (10).
Der Nachwuchsleistungssport der SKF verfügt institutionell über eine Reihe verschiedener Standorte, die den Athletinnen und Athleten professionelle Trainings- und Betreuungsbedingungen bieten. Neben den Stützpunkten gehören die Nationalkadertrainings in Magglingen dazu. Ziel ist es, optimale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche leistungssportliche Karriere potentieller Teilnehmer/-innen bei Welt- und Europameisterschaften zu schaffen.
Die Talentsuche und Talentförderung ist ein nachhaltig angelegter und längerfristiger Prozess, der in seiner Wirkung vor allem durch die Zusammenarbeit von Dojo, Stützpunkte, Nationalkader, Schule und persönliches Umfeld optimiert wird. Foto: Daniel Humbel, Chef Leistungssport/Leiter Nachwuchs organisierte mit seinem Team Karate Do Brugg wieder einen professionellen Talentsichtungstag. Für die Vor- und Nachbearbeitung investiert er viele Arbeitstage.
