«Karate beginnt und endet mit Höflichkeit». Okinawa wurde jahrhundertelang von seinen Bewohnern als der Ort betrachtet, wo alle Formen der Etikette am striktesten eingehalten wurden. Der berühmte Torbogen vor der Burg von Shuri wurde Shurei no mon, «Tor der Höflichkeit» genannt. Das Original, während der Schlacht um Okinawa, gegen Ende des zweiten Weltkrieges, am 12. Mai 1945, völlig zerstört, wurde 1958 wiederhergestellt.

Shuri? Bern? Okinawa? Schweiz? Gemeinsamkeiten? Im Bezirk Yamakawa-cho wurde der Vater der Tradition, Gichin Funakoshi, geboren. Bei ihm stand die Philosophie des alles entscheidenden, einziges Punktes im Brennpunkt. „Ikken-hissatsu“, sonst nichts.

In Bern wacht OK-Präsident Beni Isenegger (Foto), seit 2009, im Kernteam begleitet von Urs Altdorfer und Dr. Regine Wolfensberger, über den Nimbus der Tradition. Jährlich unterstützt durch Dr. Patrizia Birchler Emery (Ressortleiter Ippon Shobu im Zentralvorstand), Sensei Koichi Sugimura, Tommaso Mini und weiteren Persönlichkeiten. Und sie alle wissen, was schon Funakoshi 1957 in seinem Buch Mein Weg schrieb: Die Zeiten ändern sich, die Welt ändert sich, und die Kampfkünste müssen sich ebenfalls ändern. Das Karate, welches Hochschulstudenten heute üben, ist nicht mehr das Karate, wie es vor nur zehn Jahren praktiziert wurde, und schon gar nicht vergleichbar mit dem, was ich als Kind in Okinawa lernte. 1957? 2018? Eines ist geblieben. Die laufende Veränderung im Denken und Handeln von Wettkampfregeln- und Philosophien, damals entwickelt von Tsutomu Ohshima (einem der ersten japanischen Karatelehrer in der Schweiz, erstmals vom 22.-27. Juli 1968 in Sion bis heute).  

116 Teilnehmer aus 28 Dojo (SKR: 13, SKU: 6, SKA: 5, SSK/Tomokai: 3, SKC-R: 1), 18 Schiedsrichter aus 13 Dojo und 28 Coachs aus 18 Dojo waren engagiert im Einsatz. Die SKF wurde doch ihren Vizepräsidenten Stephan Läuchli vertreten. 50.1% der teilnehmenden Karatekas kamen aus den Dojo Karateschule TAISHO Luzern (17), Hayabusa Karate Do Basel (16), Karateschule Schötz/Wauwil (10), Karatekai Basel (9) und Kenseikan Karate-Do Thun (7). Medaillenspiegel Sektionen Einzelwettbewerbe:

1) SKR: 4-6-11
2) SSK/Tomokai: 3-3-1
3) SKU: 3-2-7
4) SKA: 1-0-2
5) SKC-R: 0-0-1

Als ausgewiesene Ippon Shobu-Experten waren Christian Mundwiler, Zoran Ivetic, Lamberto Grippi, Huynh Cong Khanh, Beni Isenegger, Tommaso Mini und Hanspeter Rütsche als Schiedsrichter engagiert.

In der Kategorie 18+ (Foto v.l.n.r. Ilija Letic, Nikoll Bytyci, Robin/Kevin Graf) siegte der Langnauer Nikoll Bytyçi. Er bezwang dabei Fujimura-Cup Sieger Ilija Letic (Shinsei Kan Lenzburg). Die Kategorie U18 Männer entschied der WKF Karate1 Sieger von Sofia, Arben Pjetraj (Kashiva Kan Bienne), für sich. In der U16 siegte Elio Romano (TAISHO Luzern). In den U21 Kategorien setzten sich die Favoriten Leoni Isenegger/Karate Kai Bern und Michael Unternährer/TAISHO Luzern durch. In der Kategorie Fotografie gewann Felipe Schärer zum wiederholten Male die Goldmedaille.

An den Olympischen Spielen wurden von 1912-1948 auch Medaillen, mit Bezug zum Sport, in den fünf Bereichen Architektur, Literatur, Musik, Malerei und Bildhauerei, verliehen. Die Malerei war in die drei Unterkategorien Zeichnungen, Grafikdesign und Gemälde aufgeteilt. Heute wäre eine Kategorie Fotografie dabei.


Felipe Schärer, seit vielen Jahren der Fotograf der traditionellen Schweizermeisterschaften

Bilderbogen:


Nach dem Titel in Liestal 2017 nun auch Schweizermeister Ippon Shobu,
Arben Pjetraj mit Vater


Erfolgreiche Schweizermeisterschaften Ippon Shobu für die Karateschule Taisho Luzern


Stolze Mutter, Andrea Isenegger (4-fache Schweizermeisterin Kata), mit
Tochter Leonie Isenegger


Langnauer Power in Bern


Daniel Albrecht, stellvertretend für alle Schiedsrichter


Sieger Elio Romano, einer der grossen Nachwuchshoffnungen im Schweizer Karate,
mit Mariann und Toni Romano (mehrfacher Schweizermeister)


Wächter der Tradition – Stephan Läuchli (Vizepräsident SKF, Präsident SKR) mit
Dr. Regine Wolfensberger


Tommaso Mini, Chef der Nationalen Schiedsrichterkommission


Frauen Power – erst viele Jahre nach Funakoshi


Beni Stössel (ehemaliger Nationaltrainer SKR) mit Sieger Nikoll Bytyçi


Ohne engagierte Helferinnen und Helfer geht gar nichts

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