Wawrinka über Talent: «Talent ist eine Definitionsfrage. Es kann auch bedeuten, mental hart mit sich selber sein zu können. Zu akzeptieren, dass man viel mehr arbeiten muss. Das war meine grosse Stärke, diese Beharrlichkeit»

Seine Begeisterung kannte von Beginn weg keine Grenzen. Sein inneres Feuer war jedoch in der Anfangszeit deutlich grösser als die Begabung. Bis zwölf hatte er keine Chance, sich für die nationalen Jugendmeisterschaften zu qualifizieren. Er zählte bei der U12 nicht einmal zu den 40besten seines Jahrgangs. Trotzdem trainierte er tagtäglich weiter um seine Defizite zu reduzieren und so die bestmögliche Version von sich selbst zu werden. Er trainierte härter als alle anderen. Keine Einheit war zu lang oder zu intensiv für ihn. Vier Stunden pro Tag stand er auf dem Platz, dazu schwitzte er eineinhalb bis zwei Stunden im Konditionstraining. Anders als bei vielen anderen demotivierten ihn Misserfolge an den Turnieren nicht. Im Gegenteil: Jeder Rückschlag spornte ihn an noch mehr zu trainieren. Foto: Kars Nur.

Fast 20 Jahre später ist dieser vermeintlich unbegabte, aber immer an sich glaubende Junge, der sich einst aufmachte seine persönlichen Defizite zu reduzieren, einer der erfolgreichsten Spieler aller Zeiten. Er gewann drei Grand-Slam Titel (Australien/French/US-Open) und war mit Roger Federer Davis-Cup-Sieger sowie Olympia-Sieger.

Das Beispiel von «Stan the Man, Iron-Man» zeigt, dass bei vielen Sportlern die jungen Jahre lediglich der Startbeginn sind. Ob sie es national in die Elite-Medaillen oder in die internationale Top-Elite schaffen, hängt im Wesentlichen davon ab, ob sie bereit sind, nie aufzugeben, immer an sich glauben, den Kopf hochzuhalten, Prioritäten für den Sport zu setzen. Dafür braucht es ein intaktes, fördernd-talentiertes Umfeld und Vorbilder wie die vier Europameisterinnen Jessica Cargill, Fanny Clavien, Elena Quirici, Diana Schwab. 

Für den Talentsichtungstag 2018, durchgeführt in der Sporthalle Mülimatt (nach dem Modell PISTE von Swiss Olympic), 5210 Windisch, schrieben sich insgesamt (Quelle: Sportdata, Foto: Minano Lanyfer) 307 Karatekas (Kumite: 240/78%, Kata 67/22%) aus 37 Dojos ein.

Total Kata Knaben: 34 aus 13 Dojo (11%) / Total Kata Mädchen 33 aus 14 Dojo (11%).

Total Kumite Knaben: 135 aus 26 Dojo (44%) / Total Kumite Mädchen: 105 aus 25 Dojo (34%)

Zugelassen waren Karatekas der Jahrgänge 1998-2008 die aktiv an der Swiss Karate League teilnehmen, von ihrem Umfeld unterstützt werden und Potential für eine Mitgliedschaft in einem National- oder Stützpunktkader aufweisen.

Getestet wurden a) sportartspezifisch Kata und Kumite, Test jeweils je 30 Sekunden, b) Leistungstest (Standweitsprung, Medizinballwurf, Globaltest Rumpf, Pendellauf 20m, c) Wachstum (Messungen nach dem System Mirwald zur Bestimmung des biologischen Alters, d) Fragebogen.

Durchgeführt wurde der Talentsichtungstag unter der Leitung von Brigitte Quirici und dem Team Karate Do Brugg. Die sportliche Leitung lag bei Daniel Humbel, Chef Leistungssport. Auch vor Ort die vier Nationaltrainer Roland Pfäffli, Franco Pisino, Simone Posavec und Michelle Saner.


Experten im Einsatz von l.n.r.: Reto Kern, Jean-Marc Schedel, David Baumann, Michelle Saner, Claudio Gereon, Simone Posavec, Rudi Seiler, Roland Pfäffli, Giuseppe Puglisi und Olivier Knupfer. 

Sektionen nach Karatekas
1) SKU: 119 (39%)
2) SKA: 116 (38%)
3) SWKO: 43 (14%)
4) SSK: 22 (7%)
5) SKR: 5 (1.5%)
6) SKC-R: 2 (0.5%)

Sektionen nach Dojo
1) SKU (16 Dojo): 43%
2) SKA (10 Dojo): 27%
3) SWKO (4): 11%
4) SKR (3): 8.1%
4) SSK (3): 8.,1%
6) SKC-R (1): 2.8%

Total: 37

Sektionen Teilnehmer pro Dojo
1) SKA (116:10), 11.6
2) SWKO (43:4), 10.75
3) SKU (119:16), 7.4
4) SSK (22:3), 7.33
5) SKC-R (2:1) 2
5) SKR (5:3), 1.66


Brigitte Quirici, Chefin Talentsichtungstag – einmal mehr eine Top-Organisation

Kantone (15)
BE: 87 (SKA: 63, SKU: 15, SSK: 9), 28.3%
TG: 35 (SWKO: 21, SKU: 14), 11.4%
LU: 24 (SKA: 15, SKR: 3, SSK: 6), 7.8%
GE: 22 (SKU: 20, SKC-R: 2), 7.2%
AG: 20 (SWKO: 18, SKU: 2), 6.5%
BS: 18 (SKU: 19, SKR: 1), 5.8%
ZH: 17 (SKA: 9, SKU: 8), 5.6%
BL: 16, alle SKA, 5.2 %
VD: 15, alle SKU, 4.9%
FR: 14 (SKA: 10, SKU: 4), 4.6%
NE: 12, alle SKU, 3.9%
SG: 10 (SSK: 7, SWKO: 2, SKR: 1), 3.3%
VS: 10, alle SKU, 3.3%
SO: 6 (SKA: 3, SKWO: 2, SKU: 1), 1.9%
JU: 1 (SKU: 1), 0.3%

O: UR, NW, OW, SH, TI, GR, SZ, GL, ZG, AR, AI.


Experten SKF mit Chef Leistungssport und Zentralpräsident

Eingeschrieben in Stützpunkte

Aargau: 53 aus 10 Dojos, Eigene Karatekas: 36%, fremde Karatekas 64%
Lyss: 42/2, 83 zu 17%
Basel: 31/3, 52 zu 48%
Biel: 27/5, 33 zu 67%
Thurgau: 24/5, 79 zu 21%
Neuchâtel: 23/6, 52 zu 48%
Genève: 22/3, 86 zu 14%
Burgdorf: 15/0, 100 zu 0%
Thun: 15/3, 67 zu 33%
Sursee: 14/0, 100 zu 0%
Lausanne: 10/2, 90 zu 10%
Sion: 10/0, 100 zu 0%
Zürich: 10/3, 70 zu 30%
Luzern: 8/3, 75 zu 25%
Düdingen: 3/1, 100 zu 0%

Über die definitive Zuteilung der nationalen, regionalen und lokalen Talent Cards sowie die Aufnahme in die Nationalen Kader entscheidet der 2. Talentsichtungstag vom 20. Oktober 2018. Hier werden nochmals der sportartspezifische sowie der Leistungstest durchgeführt.


Frauen-Power: Elena Quirici, Ramona Brüderlin, Bettina Süess

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