Workshop mit Antonio Oliva Seba: Die Athletinnen und Athleten der Nationalmannschaft trainierten am 19. und 20. November, im NASAK-Sportzentrum Zuchwil unter der fachkundigen Leitung von Antonio Oliva Seba, WKF-Coach.

Mit diesem Workshop wurde ein Ausbildungszyklus von drei Veranstaltungen eröffnet, die dazu dienen, die konzeptionellen Grundlagen für die Nachwuchsförderung und den Elitesport im Kumite zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.

Der Chef Leistungssport, die Nationaltrainer, der Chef Nachwuchsförderung sowie einige Stützpunkttrainer und persönliche Athletentrainer reisten schon am Vorabend in Zuchwil an, um sich von Seba in sein Konzept einführen zu lassen.

Der gebürtige Spanier gehört zu den Pionieren der Kampfkunstentwicklung in Europa und gilt als einer der führenden Experten für die Schulung von Taktik. Er ist Gründungsmitglied des «Centers for Scientific Research on Martial Arts and Combat Sports» und Autor verschiedener Bücher zu Themen wie Leistungsentwicklung, Taktik oder Methodik. Seine Stärke liegt nicht nur in der Förderung von Athletinnen und Athleten, er verfügt auch über viel Erfahrung in der Entwicklung der Coach-Athleten-Beziehung.


v.l.n.r.: Luca Rohner, Antonio Oliva Seba, Erik Golowin, Dragan Leiler

Seine Arbeit bezieht sich auf das ganze Trainings- und Leistungssystem eines Verbandes und hilft so die Qualität sowohl im Leistungs- wie auch im Breitensport zu fördern. Der Kontakt zwischen Seba und der SKF wurde von Dragan Leiler, Nationaltrainer Elite, hergestellt, der sich schon seit längerer Zeit am Trainingssystem des renommierten Experten orientiert. Sebas Impulse konnten von unserem Team gut aufgenommen werden. Sein Konzept verbindet technisches Wissen mit taktischen, psychologischen und philosophischen Elementen zu einer ganzheitlichen Methode. Das Departement Ausbildung wird seine Informationen nun analysieren und wichtige Zusammenhänge in das Ausbildungssystem der SKF integrieren.


Teilnehmende Trainer Leistungssport mit Antonio Oliva Seba

Mr Oliva’s educational proposal is really practical and is based on 5 fundamental points:

1. Let us educate our children as spirits not as physical bodies.
2. Let us teach values not subjects.
3. Let us live in unity not in separation.
4. Let us universalize human beings through our unity.
5. Peace should not be taken for granted, it should be created. Let us create peace through our practice of martial arts and combat sports for the benefit of unifying a new humanity.


Gespanntes Interesse der Nationalkadermitglieder


Chef Nachwuchs, Raphael Iseli – Direktnews nach Jakarta


Alle Teilnehmenden

Mit einem dynamischen Mindset

Unmittelbar vor dem Workshop fand in Magglingen der jährliche Kaderkurs für J+S-Expertinnen und Experten statt. Gemeinsam planten sie die Implementierung des neuen Fortbildungsthemas «Innovieren und Umfeld». Als theoretische Grundlage für das Thema wurde der Begriff des «Mindsets» (Mentalität, Einstellung) eingeführt. Gemäss Carol Dweck, leitende Psychologin der Stanford Universität, wird konzeptionell zwischen den Begriffen «starres Mindset» und «dynamisches Mindset» unterschieden. Eine Person mit einem dynamischen Mindset ist offen, will sich weiterentwickeln, orientiert sich eher am Prozess des persönlichen Wachstums und ist nicht ausschliesslich auf Erfolg und Niederlage fixiert. Diese Offenheit für neue Entwicklungen bedingt ein intensives Engagement und eine Bereitschaft, sich einzugeben, zusammenzuarbeiten, sich selbst zu reflektieren und ständig an seinem Verhalten zu arbeiten.

J+S hat das Konzept des dynamischen Mindsets von Dweck übernommen und in der verbandsübergreifenden Ausbildung lanciert. Aus dieser psychologischen Sichtweise besteht kein Unterschied zwischen Karatedo und Wettkampfsport: Im Zentrum steht die Entwicklung des Menschen. Dank einem dynamischen Mindset wird das Erschliessen seines gesamten Potenzials ermöglicht.

Text: Erik Golowin
Fotos: Boris Radjenovic

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