Donnerstag/Freitag, 14./15. November 2019 war es wieder soweit. 30 Experten und 6 Expertinnen absolvierten im Swiss Olympic House in Magglingen die 2-jährliche obligatorische Weiterbildung. Im ersten Teil referierte Nicole Schnyder-Benoît, Mitglied des J+S Expertenausbildungsteams BASPO, zum J+S Ausbildungsmodell mit den dazugehörenden 4 Handlungsbereichen, 10 Handlungsfeldern resp. 34 Handlungsempfehlungen. Zu Beginn wurde mit einem Video aus dem Volleyball gestartet mit der Frage an junge Trainierende «Was ist ein gutes Training?». Auf Karten konnten alle notieren was eine gute J+S Aktivität ausmacht. Diese konnten dann zu den vier Handlungsfeldern zugeordnet werden. Foto: J+S Ausbilder Simone Posavec mit Mario Gheza.

 

Die J+S Leitenden müssen die Kriterien Wissen (didaktisch, methodisch, pädagogisch), Können (Sportart beherrschen, vorzeigen können), Haltung (motiviert, begeistern können, Vorbild) beherrschen. Kinder, so Schnyder-Benoît, sind grundsätzlich motiviert ins Training zu kommen. Ziel ist es, den Unterricht so zu gestalten, dass sowohl kurz- wie auch langfristig ein Ertrag resultiert. Schema: Lehrpersonen – Angebot – Nutzer – Ertrag/Wirkung.

Dann folgte Matthias Rudin, Stellvertretender Leiter der J+S Ausbildung. Er musste den anwesenden J+S Expertinnen und Experten mitteilen, dass inskünftig das BASPO nur noch jene Experten in das Modul Fortbildung einlädt, welche auch in der Leiterausbildung (Grundausbildung, Weiterbildung 1+2) aktiv tätig sind. Alle übrigen Experten verlieren die aktive Einstufung per 31.12.2021, können den Titel Experte aber behalten. Unterrichten sie in einem Dojo, können sie ihre Anerkennung als J+S Leiter an einem 1-Tages-Modul verlängern. Diese Ankündigung löste gemischte Reaktionen aus. Insbesondere, weil der künftige Ausbildungsstab nur noch wenige Experten umfassen wird.

Mit diesem Entscheid findet ein Paradigmenwechsel statt. Bei der Aufnahme des J+S im Jahre 1995 legte das BASPO Wert darauf, dass sich in der Expertenanzahl alle Verbände und Stilrichtungen sich wiederfinden. So kam das Karate auf knapp 100 Experten als wertvolle J+S Botschafter. In den letzten Jahren verringerte sich diese Zahl markant durch verschiedene Rücktritte von Experten.

Anschliessend informierte Projektleiter Erik Golowin (Foto) über das erarbeitete FTEM-Konzept. Ziel von Swiss Olympic sei es, dass die Schweiz in allen Bereichen besser werde und möglichst viele Drop-Outs vermieden werden. Das FTEM-Karate unterscheidet sich markant von den anderen FTEM-Sportarten. Während die SKF das Modell Leistungssport von Swiss Olympic 1:1 übernehmen musste konnte die Karate-Identität im Breitensport erhalten werden.

Thomas Hertig wies auf die Zielsetzung hin, dass alle Kaderathleten während ihrer aktiven Laufbahn die J+S Grundausbildung (6 Tage), die Weiterbildung 1 (8 Tage) und die Weiterbildung 2 (6 Tage) absolvieren. Dies führe dazu, dass diese Athleten jederzeit auf die Leiter- und Trainerschiene wechseln können.


Frauen Power: Veronika Horne, Andrea Müller-Blaser, Barbara Seiler,
Cekunec Posavec Milena, Birgit Locher

Am zweiten Tag unterrichte Simone Posavec (Kata-Internationaler, 3-facher Schweizermeister) Goju Kata nach dem Modell EAG (Erwerben, anwenden, gestalten). Zuerst wurde kreativ aufgewärmt mit verschiedenen Übungen zur Optimierung der koordinativen Fähigkeiten. Das Erworbene konnten dann die Teilnehmenden in der Bunkai anwenden und offen gestalten. Jede Gruppe präsentierte die erarbeitete Anwendung.


Bunkai: Vincent Longagna, Mario Gheza

Bunkai: Piero Lüthold setzt sich gegen Thomas Hertig und Roland Pfäffli durch


Silvano Barilli, SKISF, im Berufsleben Brigadier Schweizer Armee, im Bunkai mit Giuseppe Vaghi


Alessandro Danubio, Roland Benz, Peter Nydegger, Leo Chin und Mauro Richina


Lamberto Grippi, Roland Zolliker, Daniel Albrecht


Thomas Hertig schloss die Expertenweiterbildung mit einem Film über J+S und dankte allen J+S Botschaftern für ihre Treue in den letzten Jahren. Einige waren seit der Einführung im Jahre 1998 dabei. Am Freitag, 15. November 2019 ging in Magglingen eine Ära vorbei.

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