Am 16./17. November 2019, oder genau vor 566 Tagen, also mehr als 18 Monaten fand das letzte Turnier der SKF statt. Es waren die von Bastian Stalder und seinem Team top-organisierten Schweizermeisterschaften in Aarberg.

Der Re-Start in Sursee, das erste Post-Covid-19 Turnier, sind wiederum die Schweizermeisterschaften. Mehrfach verschoben, zweimal 2020 abgesagt. Aber nie aufgegeben. Danke Piero Lüthold, Nobert Häfliger und dem ganzen OK-Team Sursee 2020.

sm surseer woche

Ziel war es immer, analog Tokyo 2020, diese Titelkämpfe auszutragen, nicht einfach als «Corona-Schaden» zu beerdigen. Dazu brauchte es die immerwährende Motivation des gesamten OK-Teams, das nicht Nachlassen des positiven Denkens. Motivieren der Athlet*innen im Training nicht nachzulassen, an die Durchführung dieser Schweizermeisterschaften zu glauben.

Trotzdem wird in Sursee 2020 alles andere als sonst sein. Eine Meisterschaft, man kann mit dem Virus nicht verhandeln, die unter dem strikten Corona Schutzkonzept der SKF steht. Basierend auf dem Bundesgesetz zur Bewältigung der Covid-19-Empidemie. Ziel ist es, dem Virus und all seinen Mutanten die Lebensgrundlage zu entziehen.

Organigramm

Am Briefing der Referees wird die SKF mit einer Schweigeminute an ihren langjährigen Schiedsrichter und Freund Momcilo Milovanovic gedenken.

Die wichtigsten Unterschiede zu 2019:

• Check-in (alle Eingangszeiten werden erfasst)
• Keine Zuschauer
• Keine Gastronomie
• Nur Garderobe offen, keine Duschen
• Visierte Selbstdeklaration Covid-19 Vorschriften (Sicherstellen des Contact Tracing), keine Zulassung bei Nichteinreichung
• Tragen einer Maske (Athlet*innen, ausser bei den Wettkämpfen)
• Desinfektion Tatamis
• Siegerehrung im Anschluss an die Wettkämpfe
• Verlassen der Stadthalle nach absolviertem Wettkampf mit erfasstem Check-out

Durch den Beschluss des Bundesrats sind Wettkämpfe in Kata und Kumite mit Jahrgang 2001 oder jünger erlaubt. Konkret sind dies die Kategorien U12, U14, U16, U18, U21. Der letzte nationale Wettkampf vor den kommenden Europameisterschaften (20.-22. August) in Tampere. Am Start in Sursee sind alle bereits für die EM qualifizierten Athlet*innen (weitere Karatekas werden aufgrund der Resultate des Austrian Junior Open, 26./27. Juni nachselektioniert):

Kata

Frauen
Baumann Iren (U21), Lanyfer Minano (U18)

Männer
Ujihara Yuki (U21)

Kumite

Frauen

U21: Benz Shomshanok (+68), Picht Valentine (-61), Voegelin Florence (-55), Voegelin Amélie (-50)
U18: Deuble Sara (+59), Häberli Leana (-59)
U16: Duperrex Oksana (+54)

Männer

U21: Barth Niklas (+84), Nani Marco (-84), Pjetraj Arben (-75), Brunner Matthias (-67)
U18: Scheuer Tim (-68)
U16: Sanarica Nicola (-63)

In der Kategorie Kumite 18+ sind, aufgrund der Einstufung als Kontaktsportart, analog anderen Ländern, ausschliesslich die Leistungssportler startberechtigt. Das heisst alle Karatekas im Besitz einer Swiss Olympic Card (Gold, Silber, Bronze, Elite) oder Swiss Olympic Talent Card (National, Regional). Darüber informierte die SKF am 18. April 2021. Foto: Tim Scheuer, -67 kg Elite/U21.

Die Schweizermeisterschaften waren immer ein Turnier mit beschränkten Teilnahmezahlen. Qualifiziert waren diejenigen Karatekas, welche an den drei Swiss Karate League Turnieren 6 Punkte erreichten. Die SM 2020, obwohl als offenes Turnier (davon konnte man am 8. März noch ausgehen) ausgeschrieben, ist heute auch das Resultat einer qualifizierten Teilnahme. Startberechtigt sind jene Athleten*innen die sich durch ihre Leistungen eine Swiss Olympic Card sicherten. Diese Karatekas können sich auch im Training vorbereiten. Für alle anderen Kumite-Karatekas war das Kontakt-Training verboten!

Dem Entscheid auch die Kumite +18 Kategorien durchzuführen liegt die Analyse der SM 2019 zugrunde. Ziel war es, dass mind. 75% der Medaillengewinner*innen 2019 an der SM 2020 starten können. Mit 87% ist diese Norm erfüllt.

Somit sind die Schweizermeisterschaften 2020 mehr als legitimiert. Die aktuell besten Karatekas der Schweiz können in Sursee starten und um die SM-Medaillen kämpfen. Dies ist auch die Absicht des Bundesrates mit der entsprechenden Umsetzung durch Swiss Olympic. Aufgabe der SKF ist es das machbar zu machen was machbar ist und nicht eine maximale Verhinderung.

Die Kata 18+ Kategorien, mit Teilnahme der Breitensportler, werden nicht ausgetragen werden, da vom Bundesrat, bis 30. Mai nur 15 Personen pro Kategorie zugelassen waren. Dazu zählen auch die Coachs und Schiedsrichter. Foto: Melinda Mark, Kata Elite.

Angemeldet waren (Quelle: Sportdata): Kata Individual Female Seniors (17), Kata Individual Male Seniors (26). Damit wurde das zugelassene Kontingent deutlich überschritten.

Am Start sind jetzt 12 Frauen) und 10 Männer. Immer noch deutlich mehr als an den Schweizermeisterschaften der Vorjahre: Frauen (2019: 5, 2018: 9, 2017: 8, 2016: 9). Männer (2019: 7, 2018: 9, 2017: 7, 2016: 9)

Statistik Teilnahmerzahlen SM 2020, 2019, 2018, 2017:
54 Dojo (59, 53, 53/165= 55), -1.2%
414 Athlet*innen (370, 341, 363/1074= 358), +16%
603 Nennungen (448, 341, 440/1229= 409), +47%
144 Coachs (122, 139, 111/372/124), +16%

48 Dojo (Coachs) (42, 36, 36/114= 38), +26.3%

32 Schiedsrichter (40, 37, 32/109= 36), -12.2%

Top-Ten Dojo 2019:
Karatedo Lyss/Aarberg, 8-8-16
Karate Do Brugg, 7-5-5
Ken Shi Kai Schwamendingen, 5-6-5
Karatecenter Reto Kern Kreuzlingen, 5-3-5
Karate-Do Biel-Bienne, 5-1-7
Shorin-Ryu Karate Do Kloten, 4-4-6
Neuchâtel Karaté-Do, 4-4-4
Budo Sport Center Liestal, 4-2-10
Karaté-Club Valais, 3-1-3
Kashiva Kan Bienne, 3-1-1

Bei den Landesverbänden dominierten 2019 klar die beiden Sektionen SKU und SKA. Zusammen errangen sie 77% aller Medaillen.

1) SKU (20 Dojo): 28-30-52/110, 41.5%
2) SKA (13 Dojo): 23-20-52/95, 35.8%
3) SWKO (4 Dojo): 12-8-11/31, 11.7%
4) SKR (7 Dojo): 3-5-7/15, 5.7%
5) SSK (6 Dojo): 2-7-5/14, 5.3%

Anmerkung:
Die Debatte um den angemessenen Umgang mit der Covid-19 Pandemie wird vor allem auf der Grundlage von Einschätzungen der Virologen geführt. Die politischen Verantwortlichen setzen daraus weitgehende Konsequenzen in Kraft, die das Leben aller Menschen auf vielen unterschiedlichen Ebenen direkt tangiert. Daraus entstehen immer wieder, und dies zu Recht, grundsätzliche ethische Fragen. So mit welchen Regeln vernünftige Risikoabwägungen vorzunehmen sind? In welchem Verhältnis Freiheit und Verantwortung stehen? Was ist Erkenntnis? Dies beschäftigt die SKF seit dem ersten Lockdown im März 2020.

Man wird immer auf der Basis der gleichen Informationen zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Die SKF steht jedoch nicht für destruktive Querpositionen, Teil-Shutdowns, das Bestreben sportliches Leben zum Erliegen zu bringen. Sie steht für einen «Great-Reset» und für das was im J+S Kernlehrmittel Karate durch den Schlüsselbegriff «Rei» ausgedrückt wird: Innere Haltung, Achtsamkeit, Einfühlung, Rücksichtnahme, Wertschätzung. Erik Golowin, Autor: „So können wir erkennen, was wir für unsere Entwicklung benötigen, um einen unterstützenden Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten“.

Wir investieren in die Zukunft. Dafür steht die SKF. Alle diejenigen welche die Durchführung der SM 2020 unterstützen ein herzliches «Rei». Willkommen zu den Schweizermeisterschaften 2020 in Sursee.

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